20.01.25 –

Der Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen lud am vergangenen Sonntag zum traditionellen Neujahrsempfang ein und konnte zahlreiche Gäste begrüßen. Harald Drachenberg, Vorsitzender des Ortsverbands, hieß unter anderem Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Mitglied des Bundestages, sowie Boris Wilfert, Direktkandidat für den Wahlkreis 186, herzlich willkommen. Besonders erfreut zeigte sich Drachenberg über die vielen neuen Mitglieder in Hainburg, die in den letzten Monaten in die Partei eingetreten sind. „Ihre Ideen und ihr Engagement sind eine echte Bereicherung für unsere politische Arbeit hier vor Ort“, betonte er.

Unter dem Titel „Deutschland im Wandel: Nachhaltig, gerecht, klimabewusst!“ stand der Neujahrsempfang im Zeichen der Herausforderungen und Chancen, die eine nachhaltige Politik mit sich bringt. „Der Wandel beginnt nicht erst in Berlin oder Wiesbaden, sondern hier in Hainburg“, hob Drachenberg hervor. Trotz der Oppositionsrolle im Gemeindeparlament arbeiten die Grünen aktiv an der Mitgestaltung der Zukunft. Ein Beispiel sei die intensive Auseinandersetzung mit dem aktuellen Doppelhaushalt, wie Drachenberg berichtete.

Rückblick und Ausblick auf die Bundespolitik
Fraktionssprecher Cliff Hollmann moderierte die Veranstaltung und übergab das Wort an Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn. Der Bundestagsabgeordnete gab einen umfassenden Rückblick auf die Arbeit der letzten drei Jahre. In einer ersten Phase nach der Regierungsbildung sei durch den Koalitionsvertrag eine Aufbruchstimmung entstanden. Themen wie der demografische Wandel, Klimaschutz, die Energiewende und die Sanierung der Infrastruktur standen dabei im Fokus. Die zweite Phase sei von den Herausforderungen des russischen Angriffskriegs geprägt gewesen. Dennoch habe Deutschland durch die Maßnahmen der Bundesregierung die Energiesicherheit gewährleistet, die Inflation begrenzt und einen Wirtschaftseinbruch verhindert.

Auch strukturelle Reformen wie die Einführung des Bürgergelds, die Anhebung des Mindestlohns, Verbesserungen beim Kindergeld sowie das Selbstbestimmungsrecht wurden in dieser Zeit umgesetzt. Die dritte Phase beschrieb Strengmann-Kuhn als schwierig, geprägt von destruktivem Verhalten innerhalb der Regierungskoalition, das schließlich zum Ausschluss einer Partei durch den Bundeskanzler führte.

Boris Wilfert, Direktkandidat für den Bundestag, warf einen Blick in die Zukunft und stellte die Frage, ob eine von der CDU geführte Große Koalition mit rückwärtsgewandten Ansätzen wirklich die richtige Wahl sei. Er kritisierte Konzepte wie den Ausbau der Atomkraft, die Abkehr vom Verbrenner-Aus und eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge. „Diese Ideen machen Deutschland sicher zu einem Industriemuseum“, warnte Wilfert und sprach sich für schnellere Fortschritte bei Infrastrukturprojekten, bessere öffentliche Einrichtungen und eine Modernisierung der Bundeswehr aus.

Gerechte Verteilung und Klimaschutz als Leitlinien
Dr. Strengmann-Kuhn ging abschließend auf die Verteilungswirkung politischer Maßnahmen ein. Während konservative Ansätze die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnen würden, setzen die Grünen auf soziale Gerechtigkeit. Ein Klimageld soll unabhängig vom Einkommen alle Bürger entlasten. Statt steigender Sozialversicherungsbeiträge plädierten die Grünen für eine stärkere Besteuerung von Gewinnen aus Geldvermögen und die Schließung von Steuerschlupflöchern bei großen Erbschaften.

Ausblick auf kommende Veranstaltungen
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Ilka Simon, die Vorsitzende des Ortsverbands, bei den Referenten und rief die Anwesenden dazu auf, sich im laufenden Wahlkampf aktiv einzubringen. Ein besonderer Höhepunkt im Jahr 2025 wird das Sommerfest am 15. Juni sein, bei dem die Grünen „40 Jahre Grüne im Hainburger Gemeindeparlament“ feiern. Zudem ist im November das beliebte „Kabarett der Spitzenklasse“ in der Kreuzburghalle mit H.G. Butzko geplant.

Mit einem optimistischen Blick auf die Herausforderungen des neuen Jahres klang der Empfang in geselliger Runde aus.